Barbara Jurisic

Barbara Jurisic (51) aus Belgien ist ausgebildete Psychologin und arbeitet seit vielen Jahren in der Humanitären Hilfe, darunter mehrere Jahre für Médecins sans Frontières, Médecins du Monde und das IKRK, hauptsächlich in Afrika und Asien. Sie bringt nicht nur grosses Sachwissen und viel Erfahrung mit, sondern auch die Empathie, die sich Lotti Latrous für ihre Nachfolge immer gewünscht hatte.

Barbara wurde in Kroatien als Tochter eines kroatischen Vaters und einer belgischen Mutter geboren. Sie wuchs in der malerischen Küstenstadt Makarska auf, wo sie ihre schulische Ausbildung absolvierte. Während ihres letzten Schuljahres veränderte der Beginn des Krieges die Region grundlegend: Touristen verschwanden, während Flüchtlinge aus Kroatien und Bosnien Zuflucht suchten. Diese Erfahrungen prägten Barbaras Lebensweg nachhaltig.

1992 zog sie nach Belgien, um ihr Studium der Psychologie an der Université Libre de Bruxelles fortzusetzen. Während dieser Zeit engagierte sie sich in humanitären Hilfsprojekten in Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Nach ihrem Masterabschluss in Klinischer Psychologie (1997) und einem weiterführenden Diplom in Klinischer Psychotherapie (1998) begann sie ihre berufliche Laufbahn bei der Belgischen Rotkreuzgesellschaft. Dort arbeitete sie zunächst in Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende und später im Dienst für dringende soziale Interventionen.

Nach zwei Jahren folgte sie dem Ruf ihrer Heimat und kehrte nach Kroatien zurück. Zwischen 2002 und 2009 war sie in der Tourismusbranche tätig, wo sie insbesondere die Entwicklung und Verwaltung kleiner Hotels, Apartments und Villen auf den dalmatinischen Inseln und an der Küste leitete.

2009 entschied sich Barbara, zu ihrer wahren Leidenschaft zurückzukehren: der humanitären Arbeit. Sie begann ihre internationale Karriere in Juba, Südsudan. Sie arbeitete im Feld auf Dienstreisen für Médecins Sans Frontières, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und Médecins du Monde und am Hauptsitz von MSF in Brüssel. Ihre Einsätze führten sie nach Afrika (Südsudan, DR Kongo, Eritrea, Sierra Leone, Kamerun, Nigeria, Uganda, Sudan), Asien (Pakistan, Afghanistan, Philippinen, Libanon), die Karibik (Haiti) und Europa (Bosnien-Herzegowina). Dabei leitete sie medizinische humanitäre Programme in Not- und Langzeiteinsätzen, darunter Epidemiebekämpfung (Ebola, Masern, Cholera), Krankenhausmanagement (Traumatologie, Mutter-Kind-Gesundheit, Infektionskrankheiten) sowie primärmedizinische und psychosoziale Projekte.

Im Centre Espoir fand Barbara ein Projekt, das mit einer ganzheitlichen und menschlichen Herangehensweise geprägt ist. Hier steht jeder Mensch im Mittelpunkt – sei es ein Kind im Oaziz, ein Patient in ambulanter oder stationärer Behandlung, ein Senior im Ayoba Village oder ein Kollege im Team. Mit Respekt und Einfühlungsvermögen werden individuelle Bedürfnisse berücksichtigt und professionelle medizinische, soziale sowie emotionale Unterstützung geboten.