Haupteingang des Centre l’Espoir in Bassam. © Tomas Wüthrich
Die NGO l’Espoir wurde am 11. November 1998 in Adjouffou gegründet.
Das Centre Espoir Un, das Ambulatorium, wurde am 1. Februar 1999 eingeweiht. Es bestand aus drei umgearbeiteten Containern, zwei waren Zimmer mit je vier Betten und der dritte diente als Konsultationsraum und Sozialbüro; zusätzlich gab es zwei Toiletten / Duschen und ein Apatam, das heisst einen überdachten Platz.
Fünf Personen kümmerten sich um dieses Centre: Ein Arzt, eine Krankenschwester, eine Putzfrau, ein Wächter und Lotti Latrous selber. Mit nur kleinen Mitteln, aber viel Herz und Empathie wurden Allgemeinkonsultationen für die Slumbewohner gemacht.
Schnell wurde festgestellt, dass zu viele Menschen in das Ambulatorium kamen um zu sterben. Die anderen betroffenen Menschen hatten Angst und Bedenken, in ein Ambulatorium zu kommen, wo täglich mehrere Male der Leichenwagen gerufen werden musste. Ein Hospiz wurde gebaut, um den sterbenden Menschen einen Ort zu geben, wo sie in Ruhe und Frieden ihre letzte Reise antreten konnten.
So wurde im Jahr 2002 das Centre Espoir D’Eux gebaut (dazu ein Wortspiel: "deux" heisst auf Französisch zwei, "d'Eux", für sie, für die an Aids Erkrankten). Es gab 30 Betten, die rund um die Uhr belegt waren. Zu dieser Zeit gab es noch keine gute Aidstherapie, die erhältliche Bi-Therapie führte zu einem schnellen Tod.
Hunderte von Müttern starben, und viele liessen uns ihre infizierten Kinder zurück, was uns bewegte, im Jahr 2007 ein Kinderheim zu eröffnen.
Weil die Regierung den Flughafen von Abidjan ausbauen will, plant sie seit langem, die direkt an den Flughafen angrenzenden Slums abzureissen. Da jederzeit mit dem Abriss begonnen werden konnte (bei anderen Slums war dies schon der Fall), haben sich Lotti und Aziz Latrous auf die Suche nach einer neuen Heimat für die Centres gemacht. Nach vielen Abklärungen konnte in 2015 ein Stück Land direkt vor einem grossen Slum in Grand Bassam gefunden und erworben werden, und mit viel Glück konnte auch das Nachbarshaus dazu gekauft werden. Nach einer kurzen Planungs- und Bauzeit von nur 18 Monaten unter der fachkundigen Leitung von Aziz Latrous konnte das gesamte Centre d’Espoir in Grand Bassam neu eröffnet werden. Alle Patienten, alle Kinder und das gesamte Personal sind mitgekommen, die ganze Familie. Die Bezeichnungen Centre Espoir Un (dazu lesen Sie hier mehr) und Centre Espoir D’Eux (dazu lesen Sie hier mehr) sind geblieben, obwohl die beiden Bereiche heute direkt nebeneinander liegen. Und die Kinder konnten in das Nachbarshaus einziehen „LOAZIZ d’Espoir“ (dazu lesen Sie hier mehr), wo sie endlich Platz und Ruhe haben, im Haus und auch im wunderschönen Garten mit den grossen Bäumen.
Unser neustes Projekt ist das kleine Dorf «Village AYOBÂ L’Espoir», welches wir in erster Linie für alte Menschen, die unter chronischen Krankheiten leiden, gebaut haben, aber auch für behinderte und gelähmte Menschen. Es wurde im Dezember 2020 eröffnet – mehr darüber lesen Sie hier.
Nach mehr als 20Jahren sind wir gut eingearbeitet und machen unsere Arbeit in einem konsequenten Rhythmus. Wir haben mehr als 80 einheimische Angestellte, die ihre Arbeit kennen und bei uns gute Arbeitsverhältnisse haben. 20 Prozent davon sind ehemalige Patienten von uns, die Aids haben, teils selber im Hospiz lagen und denen es nun gut geht und die arbeiten können und nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen sind.
Im Jahr 2005 wurde die Stiftung Lotti Latrous in Zürich gegründet.